Das Holzpferd

Im Freigelände eines Bauernhofes, der sehr familienfreundlich ausgerichtet ist, steht ein solches Holzpferd seit etlichen Jahren und erfreut sich bei den Besuchern großer Beliebtheit. Normalerweise komme ich dorthin, um die Fahrzeuge für die kleinen und größeren Besucher zu reparieren. Letztes Jahr wurde mir jedoch auch dieses Pferd gezeigt und diese oder jene Schraube galt es nachzuziehen oder auszuwechseln. Dieses Jahr war das Pferd die große Sorge des Besitzers, denn die Stabilität war nicht mehr gegeben und ob ich doch mal danach schauen könnte. Es stand schon in einer Garage und der Kopf lag neben dem Körper. Mit dem Taschenmesser stach ich in die einzelnen Komponenten und prüfte so die Bereiche auf Fäulnis. Es stellte sich heraus, daß die Balken, auf denen das Pferd steht, gut waren. Die Latten des Körpers, die an der Vorder- und Rückseite aufgeschraubt sind, waren auch noch gut. Allerdings machten die Vorder- und die Rückwand große Sorgen. Da das Pferd im Freien steht, hat die Feuchtigkeit hier von oben das Material etwa 10 cm tief druchdrungen und es war morsch. Diese beiden Platten mußten ersetzt werden. Sie sind 35cm breit und 40cm hoch. Die Stärke beträgt 6,5cm. Im Original haben sie einen Nadelholzverbund, der 4,5cm stark ist, belegt mit einer Sperrholzplatte mit 2cm. Die Wahl für den Ersatz waren jeweils drei Siebdruckplatten mit 21mm, wasserfest verleimt (40 x 35cm). Diese waren in unserem Baumarkt für ziemlich genau 40€ erhältlich. Aus einem Altteil wurde zunächst eine Schablone aus Papier angefertigt, dann die Maße auf die sechs Platten übertragen. Mit einer Stichsäge entstanden so die Rohlinge, die nach dem Rundschleifen und entgraten jeweils als Dreierpack mit Montagekleber und Schrauben verbunden wurden. Nun wurden bei dem Dreierverbund die Rundungen mit einem Bandschleifer auf ein gleichmäßiges Maß gebracht. Als Nächstes wurden noch die Bohrungen für die Standfüße auf die Platten übertragen (11mm). Nun sollte die Feuchtigkeit zukünftig ja keine Chance mehr haben, daher wurden die Schnittkanten der beiden engültigen Platten sechsmal mit Acryllack gestrichen. Acryl ist hierfür sehr praktisch, da er schnelltrocknet und nicht so stark riecht. So kann die Feuchtigkeit auch nicht mehr zwischen die Platten geraten.


Rückenteil ausgebaut


Kopfteil


Nadelholz mit Sperrholzplatte


10cm tiefer Moder


Das andere Altteil

Nun ging es an die Montage. Zunächst wurden alle vier Beine und die Kopfplatte abgenommen. Dann auf der einen Seite eine neue Platte an den Leisten befestigt. Ein gut gefüllter Akku im Schrauber ist von Vorteil. Dann die andere Platte eingeschraubt. Nun wurden die vier Beine wieder angeschraubt. Die Muttern der M10-Schloßschrauben wurden mit Loctite gesichert. Nun kam die Kopfteilplatte wieder in Position und wurde verschraubt. Nun galt es, die Kopfplatte noch etwas zu schützen, falls mal ein kleiner Reiter nach vorne überkippt. Dafür wurde zunächst ein Streifen Filz auf die obere Schmalseite der Kopfplatte getackert. Dann wurde das mit stabilem Kunstleder bezogen.


Maße auf Platte übertragen


Jeweils zu dritt verschraubt


Neue Platten eingeschraubt


Standbeine verschrauben


M10 Schlosschrauben


Kopfplatte angebracht


Da steht es wieder


Filzstreifen aufgetackert


Mit Kunstleder bezogen


Auf ein Neues für die Kleinen !

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