Dino Cars Evers Junior ZF
Ein sehr schönes, stabil gebautes Fahrzeug. Es brauchte nur einen Schmierdienst und die Kette mußte nachgespannt werden. Dafür sitzt das Kettenrad mit den Pedalen auf einem Schlitten, der an dem zentralen Chassisrohr festgeklemmt ist. Die Kette wird dann durch Verschieben der Spanneinrichtung eingestellt und der Verstellbolzen mit einer Kontermutter gesichert. Die Räder sind größer als der Standard und etwas mühsam zu befüllen, da um das Ventil in der Felge recht wenig Platz ist.
Ein anderes dieser Fahrzeuge stand in einer Schule. Es war sehr beliebt und stand in einer Ecke, da ein Vorderrad platt war. Die Räder haben das Format 4,00/4,8x8. Das ist so die Größe eines Schubkarrenrades. Der Schlauch wurde gewechselt (Montierhebel) und dabei stellte sich noch heraus, daß die Kette abgesprungen war. Zunächst also Kettenschutz ausbauen. Beim Auflegen der Kette zeigte sich noch ein mächtiges Spiel im Tretlager, so daß es ausgebaut wurde und in die Werkstatt kam. Auf der einen Seite des Tretlagers war ein schwarzer Ring sichtbar, der sich nicht mehr in das Rohr zurückschieben ließ. Also müssen die Pedale ab. Nach Lösen der Befestigungsschraube (Schlüsselweite 14) war zunächst guter Rat teuer, bis ich auf die Idee kam, meinen schwersten Abzieher einzusetzen. Dann klappte das. Im Nachhinein weiß ich, daß es spezielle Pedalkurbelabzieher gibt, aber wenn man (noch) keinen hat,... Nächste Erkenntnis: Der schwarze Ring mit den feinen Nuten ist ein.... Gewindering. Er wurde wieder eingeschraubt und mit einem Schraubenzieher an den Zähnen wieder angezogen und so das Tretlager verschlossen. Damit war auch das Spiel weg. Mittlerweile weiss ich, es gibt eine Nuss mit 20 Zähnen, die das macht. Ganz zufällig habe ich dann eine bestellt. Damit sich der Ring nicht mehr so weit lösen kann, habe ich den Raum zwischen Pedalkurbel und Tretlagerrohr mit Unterlegscheiben aufgefüllt.
Mit der Zeit lernt man ja dazu, so daß ich in der Zwischenzeit zwei Werkzeuge entdeckt habe, die eine solche Arbeit doch sehr erleichtern. Einmal ist das ein Abzieher für Pedalkurbeln. Zunächst lockert man die Befestigungsschraube der Pedalkurbel um etwa 2 Umdrehungen. Dann schraubt man den Abzieher in das Feingewinde der Pedalkurbel und drückt sie durch Einschrauben des glänzenden Teils ab. Das zweite Teil ist eine Nuß, deren Zähne in die Aufnahmen des Verschlußrings eingreifen, um ihn festziehen zu können.
Ein Jahr später stand das Kart wieder in der Ecke, irgendwas mit den Pedalen wäre, sie würden einfach nur durchdrehen und es wäre kein Antrieb mehr da. Beim nächsten Besuch stellte ich fest, daß das Kettenblatt von der Pedalkurbel abgerissen war. Die Kurbel ist eine 140er, das Kettenblatt hat 36 Zähne. Bei einem Internetauktionshaus wurde ich nicht fündig. Also schaute ich mal beim Hersteller und dort werden zu moderaten Preise Ersatzteile angeboten. Aber das hätte auch Zeit gebraucht. Aber es gab noch Plan B, denn es gibt in unserer Stadt eine Fahrradwerkstatt im Rahmen der Flüchtlingshilfe. Wir verstehen uns gut und ergänzen uns mit Zeug. In einer der Kisten fand ich ein passendes Teil und konnte das Tretlager dadurch wieder reparieren.
Etwas später stand ein solches Kart wieder in der Ecke. Bitte nicht falsch verstehen, die Schule hat drei Stück von denen. Die Pedale ließen sich nach vorne drehen, aber lieferten über die Kette keinen Vortrieb. Drehte man die Pedale in die anderen Richtung, so kuppelte der Antrieb hinten nach zwei Umdrehungen ein und man konnte rückwärts fahren. Also die zwei 10er Schrauben an der Verkleidung zum Antrieb hinten gelöst und die Kunststoffschalen abgenommen. Nun sieht man auf der linken Seite des Antriebs eine Glocke, die mit zwei Inbusschrauben gesichert ist. Löst man diese beiden Maden mühsam, denn sie sind mit Loctite montiert, kann man die Glocke auf der Achse nach links schieben. Nun sieht man den Mechanismus der Kupplung. Hier gibt es zwei Sperrklinken in einer Kunststoffhalterung, die in Vertiefungen der Glocke eingreifen und einkuppeln. Eine der Klinken war verklemmt und konnte mit etwas Sprühöl wieder gangbar gemacht werden. Die Glocke wurde wieder aufgeschoben und mit den beiden Maden gesichert. Dabei gilt es zu beachten, daß in der Hinterachse zwei Bohrungen sind, in die die Maden eingeschraubt werden müssen. Die Maden schließen dann bündig mit der Glocke ab. Nachdem die Verkleidung wieder montiert war, konnte auch dieses Kart wieder eingesetzt werden.