AM-Generator AS 30

Der AS30 ist ein Generator, der sich in 8 Bereichen von 125kHz bis 32MHz durchstimmen läßt. Für die Einstellung der Frequenz gibt es einen Grob- und einen Feinregler. Die Ausgangsspannung beträgt 200mV an 75 Ohm. Dieser Ausgang läßt sich mit einem Drehknopf um maximal 100dB dämpfen. Ein weiterer Ausgang stellt 50mV zur Verfügung. Über drei Drucktasten läßt sich die Betriebsart einstellen (unmoduliert, Modulation intern (ca1kHz), extern (über Leitung 8 des Signalbusses)). Über einen Drehregler läßt sich der Grad der Modulation einstellen.

Das Gerät kam im Oktober 2016 hierher, habe es mit einigen anderen bei einem Internetauktionshaus ersteigert. Bei der ersten Durchsicht war der Trafo für die Abstimmspannung defekt. Die Primärwicklung hatte Unterbrechung. Nach einigem Messen und Suchen fand ich Ersatz bei Reichelt (230V, 1,8VA, 18V, 100mA). Der sekundärseitige Strom ist zwar wesentlich mehr, als es braucht, aber der Trafo paßt vom Rastermaß in die Bohrungen. Nur muß auf der Sekundärseite eine Brücke vom Anschluß des Trafos zum Anschluß des Gleichrichters gezogen werden. Ein Großteil der Elkos war marode, denn besonders bei den größeren reißt das Kunststoffgehäuse und der Elektrolyt trocknet aus. Auch fand ich die berühmten schwarzen 47nF und 100nF Kondensatoren, die auch gegen Keramikkondensatoren aus der Rechnerfertigung ausgewechselt wurden. Im Moment verhält sich das Gerät noch seltsam, da sich die Bereiche nicht durchstimmen lassen und nur zu Beginn des jeweiligen Frequenzbandes einen konstanten Frequenzwert und Pegel liefern. Die Frequenz ist doppelt so hoch, wie der Anfangswert auf der Skala.

Einen Schaltplan habe ich vor kurzer Zeit geschenkt bekommen, siehe weiter unten. Hier ein paar Fotos:


Vorderseite


Bestückungsseite


Lötseite



Modul zerlegt


Netzteil, Regelung, Bedienung


Oszillatorteil


Modulatorteil

Vier Wochen später: Das Gerät verläßt sich auf einen VCO- (Voltage Controlled Oscillator) Baustein von Motorola (MC1648). Dieser braucht einen Schwingkreis zwischen den Anschlüssen 10 und 12. Dieser läßt sich zwischen 32 und 64MHz abstimmen und die einzelnen Bereiche des Meßgerätes sind pro Spanne über 2:1-Teiler auf dem Oszillatorteil und dem Modulatorteil aufgebaut. Sie werden durch eine Schaltspannung vom Bereichswahlschalter entsprechend umgeschaltet. Das war prima vorhanden, nachdem der Bereichswahlschalter eine Ladung Tuner600-Spray bekommen hatte. Der Ausgang des MC1648 (Pin3) geht zunächst auf eine kleine Hilfsplatine (das Platinenlayout des Oszillatorteils zeigt etwas einfacheres, da war ein Ingenieur wohl etwas vom Ergebnis überrascht und hatte noch mal ein klein wenig weiter nachgedacht) und wird dann auf den Teilerbaustein des Typs SN74197 gegeben. Dort kam aber nichts an. Schwierig zu messen, da ziemlich verbaut. Daher Platine ausgelötet und zunächst die Kondensatoren erneuert und Transistoren durchgemessen. Kein Befund. Unter der Lupe fand ich einen Widerstand (680Ohm), bei dem der Lack gerissen war. Es war ihm wohl zu warm geworden. Daneben ein 1,2kOhm Widerstand, der keinen Durchgang mehr hatte. Die anderen Widerstände waren unauffällig. Die beiden Widerstände wurden gegen stärkere Versionen ausgewechselt. Dabei muß man darauf achten, daß das Ganze noch in das Gehäuse paßt, hier taten es 1/2W Kohleschicht Varianten. Danach funktionierte das Gerät wieder. Hier wieder ein paar Fotos:


Hilfsplatine ausgebaut


Lötseite


Ausgewechselte Bauteile


Platine wieder eingesetzt


Träger bei 18MHz


500kHz


138kHz


Und Modulation geht auch

Aber warum sind die Widerstände ausgefallen? Da packe ich doch mal die Infrarotkamera aus und schaue nach. Wow, nach 10 Minuten über 60Grad im Betrieb, das ist ein Wort. Und dann später noch in einem geschlossenen Gehäuse, das ist Stress.


Oszillatorteil




Modulatorteil




Betriebsbedingungen der Rs


Es ist ihnen warm


Wärmebild andere Seite Mod


Netzteil

Weitere vier Wochen später: Im Internet fand ich einen Anbieter für einen Schaltplan. Konnte es kaum glauben, aber nach vier Wochen war das Ding dann verfügbar und ich konnte es herunterladen. Daher kann ich ihn hier nicht veröffentlichen, aber er ist hier ;-). Als Ergänzung wurde der Skalenabgleich noch vorgenommen, der im höchsten Bereich des Meßgeräts vorgenommen wird, da die unteren Bereiche nur durch Teilung der Frequenz des VCO-Bausteins erzeugt werden.

Wieder ging einige Zeit ins Land und eines Tages bekam ich eine E-mail von einem Herrn, der 1978 an der Fachhochschule Meschede als Abschlußarbeit einen Mikrocomputereinschub für dieses System entwickelte. Er hatte noch einen Schaltplan des AS30 und hat mir erlaubt, ihn hier einzustellen. Vielen Dank an Herrn Franz Lange. Es sind PDF-Files, eins pro Seite:

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Wer alles an einem Stück haben möchte, klickt hier:

AS30_Service_Manual

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