Kondensatoren 100nF, schwarz, Rastermaß 5mm
In den 70er und 80 Jahren war diese Baureihe weitverbreitet. Sie sind beschriftet mit 100nS. Sie führen als Stützkondensatoren für die Betriebsspannung in der Nähe von integrierten Schaltkreisen ein unauffälliges Leben. Auch sollen sie hier Störimpulse ableiten. Da sie schon mal da sind, werden sie auch als Koppelkondensatoren zwischen Signalverarbeitungsstufen eingesetzt. Bei der Fehlersuche sind diese Dinger recht heimtückisch, da ein Fehler nur sehr schwer zu identifizieren ist. Im eingebauten Zustand mißt man erstmal nichts, da eine Menge davon parallelgeschaltet sind. Also ausbauen.
Da ich diese Sorte schon aus der Fernsehtechnik kannte, habe ich alle ausgewechselt. Es kamen so etwa 70 Stück zusammen. Dieses Los habe ich zunächst mit dem AM20 im 10M-Modus (Gleichspannung) gemessen. Sieben Kondensatoren hatten einen Widerstand von 30 – 40kOhm, die anderen pegelten sich bei etwa 200MOhm nach dem Aufladen ein. Die Suche geht weiter. Ganz zufällig befindet sich in der Werkstatt auch ein RLC9000 Meßinstrument von ELV, das eine Meßfrequenz von1kHz verwendet. Diese und auch andere 100nF Kondensatoren wurden gemessen und hier sind die Ergebnisse für eine Zehnerprobe:
100nF schwarz, RM5: Kapazität zwischen 90 und 120nF, Parallelwiderstand 25-45kOhm, Güte 24-35.
100nF, Keramik axial, gelb: Kapazität zwischen 90 und 110nF, Parallelwiderstand 180kOhm, Güte 135.
Scheibenkondensator 100nF: Kapazität zwischen 70 und 95nF, Parallelwiderstand 220-280 kOhm, Güte 125-135
Wima RM5: Kapazität zwischen 100 und 110 nF, Parallelwiderstand 280- 310 kOhm, Güte 130-140
Kond grün, RM10mm: Kapazität zwischen 95 und 110nF, Parallelwiderstand 400kOhm, Güte 230.
Alle Werte beziehen sich auf 1kHz. Interessanterweise zeigten auch die Kondensatoren die oben angegebenen Werte, die einen geringen Gleichspannungswiderstand aufwiesen. Also waren Leckwiderstände und die mangelnde Güte der Kondensatoren die Ursache für einige Fehlfunktionen der Geräte.
Bei der weiteren Durchsicht der Geräte fiel mir ein Problem bei den Siebkondensatoren der Netzteile auf. Hier werden Elkos der Spezifikation 470uF und 220uF verwendet. Bei einem Grundgerät, Typ C fand ich einen Kondensator auf der Netzteilplatine, dessen Becher geplatzt war. Daher machte es auch Sinn, diese Kondensatoren auszuwechseln. Umso mehr, da einige der Elkos Risse im Becher aufwiesen und Elektrolyt zwischen Becher und Vergußmasse ausgetreten war.