Casio Exilim EX-Z1050
Raten Sie mal, mit welcher Kamera all die Aufnahmen gemacht wurden, die Sie auf dieser Website sehen. Leichte Aufgabe, es ist oben beschriebene Casio. Sie ist so etwa 8 Jahre alt und hat mittlerweile etwa 6300 Aufnahmen gemacht. Klaglos, ohne Störungen und der Akku ist auch noch derselbe. Im Winter 2010 (der mit dem vielen Schnee) wollte ich den Schneehaufen in unserem Vorgarten fotografieren. Die Kamera rutschte mir aus der Hand und krachte mit dem ausgefahrenen Objektiv auf einen Blumenübertopf. Nach dem Aufheben war das Objektiv schief und würde beim Einfahren sicherlich verklemmen. Daher griff ich das Objektiv und brachte es mit einem Ruck wieder in die ursprüngliche Position. Es knackte ein wenig und das Objektiv rastete auch wieder ein. Das Geräusch beim Aus- und Einfahren hatte sich auch nicht wesentlich verändert und so hatte ich wohl Glück gehabt. Irgendwie ließ mich das aber nicht in Ruhe und so schaute ich kürzlich bei einem Internet-Auktionshaus mal nach CASIO-Kameras ähnlicher Leistungsklasse, die mit Defekten angeboten wurden. Die sind für kleines Geld zu haben und ich ersteigerte ein paar, um zu schauen, wie sie aufgebaut sind und welche Fehler sie haben. Natürlich auch um zu probieren, ob man was reparieren kann. Die Päckchen kamen an und so bekam ich zunächst auch eine Menge Zubehör, das sich gut verwenden ließ. Egal, zur Kamera. Für die Demontage braucht es einen Satz Schraubendreher für Uhrmacher. Bei der Anschaffung sollte man nicht sparen, die Klingen sollten präzise und robust sein. Speziell ein Kreuzschlitz Phillips 00 wird benötigt. Ein Deckel von einem Schuhkarton als Arbeitsunterlage ist praktisch, so geht nichts verloren und man kann alles schnell wegräumen, wenn der Tisch anderweitig benötigt wird. Der ewig strebende Reparateur ist ja schließlich nicht alleine auf diesem Globus ;-)) Akku und Speicherkarte werden entnommen. Nun nimmt man sich die Schrauben auf den Seiten vor und kann die Seitenverkleidungen dann meist durch Verschieben abnehmen. Dann schaut man sich die darunterliegenden Flächen an. Dort sind meist noch weitere Schrauben für die Befestigung der vorderen und hinteren Verkleidung. Sind diese dann frei, legt man sie auf die Seite. Nun schaut man auf das Display und sieht daneben das Bedienteil mit den verschiedenen Tastern. Dies ist mit einem bernsteinfarbenen Streifen an einer Leiste angeschlossen, die über die Breite des Streifens einen Kunststoffsteg hat. Diesen schwenkt man mit einem feinen Schlitzschraubendreher in die senkrechte Position und kann dann die Anschlußleitung mit einer Pinzette herausziehen. Bedienteil kommt auf die Seite. Nun ist der Anschlußstreifen des Displays sichtbar und er wird in gleicher Art gelöst. Display auf die Seite legen. Nun dreht man die Kamera auf die Rückseite und löst die Anschlüsse für den Objektivblock. Meist sind es zwei. Schaut man am Objektiv hinunter, so sieht man die Rasten, mit denen das Objektiv am Chassis eingeclipst ist. Löst man diese, so kann das Objektiv entnommen werden. Auf der Rückseite ist eine Platte. Diese ist mit einem Anschlußstreifen verbunden. Darunter sitzt die Bildaufnahmeelektronik. Nach Lösen der Schrauben kann man die Platte abnehmen und legt sie zur Seite. Nun sieht man das Drama, auf das man sich eingelassen hat. Linsen werden geschwenkt, eine Handvoll Antriebe greifen ineinander, es ist ein feinmechanisches Wunderwerk, vorwiegend aus Kunststoff. Da liegt das Problem. Das läßt sich beim besten Willen nicht zerlegen und wenn doch, so bekommt man es nicht mehr so zusammen, wie es sein soll. Beim weiteren Stöbern wurde ich fündig, es werden für einige Kameras neue Objektive für 15-40€ angeboten. Bei einer Kamera hat das funktioniert, bei einer anderen nicht, da die Bauteile im Laufe der Fertigung modifiziert wurden. Auch habe ich dort Firmen gefunden, die Objektivreparaturen anbieten und auch Videos bei Youtube, wie die Kameras aufgebaut sind und wie man sie zerlegt. Auch eine Alternative, wenn man an seiner Kamera hängt. Bei einem Bummel durch die Supermärkte stellte ich fest, daß eine neue Kamera von CASIO mit ähnlicher Auflösung heutzutage für etwa 70€ erhältlich ist. Auch das sollte ein Entscheidungskriterium sein, wenn man über die Reparatur eines defekten Geräts nachdenkt. Abschließend kann man nach seinem Kameramodell in dem Auktionshaus stöbern und bekommt für den Preis des Objektivs eine Gebrauchte. Besonders die Ausführung meiner Kamera in pink wird noch etwas günstiger gehandelt ;-))
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Als mir 2016 mal wieder eine Kamera zulief, war ein anderes Problem zu lösen. Jemand hatte die Mini-Micro USB-Steckverbindung wahrscheinlich verdreht in die Buchse gerammt, daß sie aus der Platine riß. Nagut, Kamera zerlegen und unter das Stereo-Auflichtmikroskop. Nach ein paar Studien stellte es sich heraus, daß einige Kontakte der Buchse auf Durchkontaktierungen saßen, die man nicht erfolgversprechend von oben löten konnte. Daher wurde die Buchse nur wieder in Position gebracht und Kontakte, falls möglich, wieder mit der Platine verlötet. Nach dem Zusammensetzen funktionierte die Kamera wieder einwandfrei, nur eben die Buchse nicht. Aber das ist nicht so wichtig, da ich für eine Übertragung die Speicherkarte aus der Kamera nehmen und in den Laptop stecken kann.