Nähmaschine Necchi 559

Irgendwie spricht sich herum, daß ich ein wenig über Nähmaschinen weiß. Und so erfuhr ich die Geschichte einer Maschine, die Nadeln abbricht und ein Riemen sei übergesprungen. Na, das klingt ja interessant. In einer großen Tasche kam dann eine Necchi 559 in die Werkstatt. Ein kleiner Ausflug zu Wikipedia erklärte mir auf italienisch, daß Necchi ein traditionsreiches italienisches Unternehmen ist. Ahja, Freiarm mit CB-Greifersystem, Motor treibt Handrad über Zahnriemen an, ganz guter Funktionsumfang durch Blechpaket mit Stufenscheiben. Aber irgendwie erschien es mir, daß die Maschine in Fernost gebaut wurde. Ein erstes Durchdrehen mit dem Handrad zeigte mir, daß die Maschine zwar recht schwer lief, aber der Programmablauf keine Auffälligkeiten hatte. Nadel, Greifer und Transporteur kamen sich nicht ins Gehege. Wenn der Ablauf gut ist, dann kann doch auch mal der Motor laufen. Bei einem kurzen Test wurde bei Geradstich und voller Geschwindigkeit eine Leistungsaufnahme von 71W (ohne Nählicht) gemessen. Dann mal das Standardpaket: zerlegen, reinigen und schmieren. Im Greiferbereich war die Maschine trocken wie ein Popcornfu.. Das tut nicht gut. Im Gegensatz zu den Empfehlungen in der Bedienungsanleitung wurden alle Lager geölt und die Gleitflächen gefettet. So ging auch der Programmwahlschalter wieder leichter und die Maschine drehte geschmeidig. Nun zum Motor. Er ist unten in der Maschine eingebaut und treibt das Handrad über einen Zahnriemen. Dieser soll laut Bedienungsanleitung bei mäßigem Druck auf die Rückseite um 10mm nachgeben. Er saß zu locker, aber zum Spannen kann man den Motor verschieben, wenn man die zwei Befestigungsschrauben löst. Nun folgte ein erneuter Testlauf unter gleichen Bedingungen und die Maschine brauchte nur noch 63W Leistung. Interessanter Ansatz, man kann also über die Leistungsaufnahme auf den Wartungszustand einer Maschine schließen. Immerhin, zwei Werte sind jetzt ja mal schon bekannt. Dann mal schauen, wie die Maschine näht. Unterfaden in die Spulenkapsel eingelegt und Spannung geprüft. Sie war zu stark eingestellt. Hat man eine volle Unterfadenspule in der Kapsel und der Faden ist unter der Druckfeder, so muß der Faden stückchenweise ablaufen, wenn man Spule mit Kapsel herunterhängen läßt und den Faden ruckartig nach oben bewegt. Auf der Druckfeder ist eine Schraube, mit der man das einstellen kann. Das stimmt schon mal. Irgendwie war auch die Nadel verkehrt herum eingesetzt, die flache Seite kommt an die Nadelstange. Oberfaden eingefädelt und los gings. Schön leise lief sie, mit mäßigen Vibrationen im Teillastbereich. Die Stiche waren ordentlich und die eingestellten Programme wurden allesamt sauber abgearbeitet. Wieder was geschafft. Interessant ist noch, daß die Maschine eine Verstellung für den Druck des Füßchens hat, die man über einen Hebel links oben einstellen kann. Ungünstig dafür ist, daß der Deckel, unter dem diese Verstellung ist, mit einer Klemmschraube gesichert ist und nicht mit einer Klemmfeder, wie z.B. bei den Modellen der Firma Pfaff. Aber irgendwas muß ich als Pfaff-Fan ja zu maulen haben.


Das gute Stück


Programmmodul


Versteller für Füßchendruck


CB-Greifersystem


Winkeltrieb für CB-Greifer


Motor mit Befestigung


Motor, Spezifikation


Lauf des Zahnriemens

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