Espressomaschine ECM Casa
Ein ehemaliger Arbeitskollege hat diese Maschine seit langen Jahren im Einsatz und war bisher sehr zufrieden. Nun wäre die Maschine am Siebträger undicht. Wie meist in solchem Zusammenhang, so werden die Gummidichtungen mit der Zeit durch die starken Temperaturwechsel im Betrieb hart und dann undicht. Er schaute auch schon nach Dichtsätzen und brachte etwas mit, jedoch gibt es diese Maschine wohl in verschiedenen Versionen, so daß nicht alles paßte. Immerhin ging die Dichtung für den Siebträger. Sie wird mit der runden Seite zum Siebträger hin eingesetzt. Dann wurden die vier Schrauben oben gelöst und die Abdeckplatte mit dem Einfüllschacht entfernt. Beim Betrachten des Innenlebens waren Kalkspuren am Kessel sichtbar. Oben an der Deckelverschraubung und unten. Folglich machte es Sinn, den Kessel auszubauen. Dafür wurde zunächst die Verkabelung entfernt (macht man vorher ein Foto, wird’s beim Zusammenbau einfacher). Dann wird die Druckleitung rechts abgeschraubt. Nun folgt die zentrale Verschlußmutter. Nun kann man das Kesseloberteil durch Drehen lösen und nach oben abziehen. Bei den Fotos sieht man, daß ich den gesamten Kessel ausgebaut habe und mit Schraubstock und Rohrzange geöffnet habe. Das ist nicht unbedingt notwendig, jedoch besser zum Zerlegen, wenn das Oberteil zu stark auf der Grundplatte klebt. Nun bekommt man einen Überblick, in wiefern der Kessel und die Heizung verkalkt sind. Hier war keine Aktion notwendig, also konnten die Dichtungen ausgewechselt werden. Die Fußdichtung des Kessels ist ein O-Ring (68x4mm). Nach dem Ausbau der alten Dichtung wurde der Dichtsitz mit einer Messingbürste gereinigt. Die Dichtung auf dem Gewindestutzen für die Mutter ist auch ein O-Ring mit dem Maß 9x2mm. Innen im Kessel wurde das Loch für den Gewindestutzen noch mit einem großen Bohrer etwas angefast, so läuft der Dichtring besser in die Öffnung des Oberteils und wird bei der Montage nicht zerschnitten. Dann wurde der Kessel wieder auf die Grundplatte aufgesetzt und die zentrale Mutter locker aufgelegt. Nun wurde die Druckleitung rechts zunächst festgeschraubt und dann die zentrale Mutter angezogen. Dann wurde die Verkabelung wieder ergänzt. Bevor man das tut macht es Sinn die Flachsteckverbinder mit einer Zange etwas stärker vorzuspannen, damit es wieder einen sicheren Kontakt gibt. Ein Silikonschlauch bei dem schwarzen Kästchen war noch eingerissen, er wurde um 5mm gekürzt, mit einer Dreidornzange etwas aufgeweitet und dann wieder montiert und gesichert. Nun wurde noch die Dichtung am Auslaufsieb ausgewechselt, nachdem das Sieb unter fließendem Wasser saubergebürstet worden war (O-Ring 47x3mm) und der Deckel wieder aufgesetzt und verschraubt. Da mein Kollege bei jedem Besuch hartnäckig den Siebträger vergaß, konnte die Maschine nicht in der Werkstatt getestet werden und er mußte sie so mitnehmen. Eine Stunde später berichtete er jedoch per E-Mail, daß die Maschine wieder dicht sei. Noch ein kleiner Tipp bei der Ersatzteilbeschaffung: Die Bemaßung bei O-Ringen versteht sich als „Innenmaß mal Schnurstärke“. Da muß man aufpassen, denn manche Anbieter geben auch mal gerne das Außenmaß an.