Telequipment Oszilloskop D67A
Das Oszilloskop ist solide aufgebaut und hat eine gute Ausstattung, daher kaufte ich eines im Jahre 1980. Bei einem Auktionshaus im Internet sah ich im Frühjahr 2016 ein baugleiches Modell, völlig verdreckt aber vollständig. Beim ersten Durchlauf interessierte sich niemend für dieses Gerät und als es erneut eingestellt wurde, bot ich kleines Geld und das Gerät kam gut verpackt hier an. Es ließ sich einschalten und ein Signal erschien.....nur auf Kanal 2. Regler und Schalter hatten Aussetzer. Ok, ein Rundumschlag war notwendig. Erstmal zerlegen: Griff ausbauen, Seitenwände abnehmen. Rahmen an der Anzeigeröhre abschrauben, Vorderrahmen abnehmen. Dann alle Knöpfe abnehmen ( Die meiste Zeit hat wohl das Suchen des passenden Inbus-Schlüssels gebraucht). Dann die Frontplatte entfernt. Alle abgenommenen mechanischen Teile kamen in eine Wanne mit lauwarmer Seifenlösung und zeigten mit der Zeit ein Gesicht, das mir bei diesem Gerät schon bekannter war. Die Knöpfe wurden mit einer Handwaschbürste geschrubbt und das Aluminium poliert. Das sieht zwar kein Mensch, aber es macht Spaß, die Knöpfe dann so wieder zu montieren. Es stellte sich dann heraus, daß zunächst der Betriebsartenwahlschalter (Schiebeschalter, 3 Positionen, S901) stark korrodiert war und nicht mehr mit Kontaktspray wiederzubeleben war. Eine Suche im Netz brachte mich zu einem Bastler in England, der das Problem mit einem Schalter einer Gitarre lösen konnte. Der englische Anbieter rief für Schalter und Porto einen heftigen Tarif auf, so daß ich nach einer anderen Lösung suchte. Beim Musikhaus Thomann in Burgebrach wurde ich fündig, sie bieten einen Hosco SON-OFF-ONB Schalter für Mustang Style Guitars an, der das macht. Allerdings ist dieser etwas größer als das auszuwechselnde Teil, so daß Frontchassis und neuer Schalter nachgearbeitet werden mußten. Dabei kommt man an den Schalter dann gut ran, wenn man die Baugruppe mit dem Spannungswahlschalter mechanisch löst, dann ablötet und etwas nach hinten zieht. Der Schalter wurde eingebaut und weitere Messungen zeigten, daß der erste und der zweite Kanal unterschiedliche Werte bei gleichem angelegten Signal zeigten. Etwas messen brachte es an den Tag, der Widerstand R901, der am Eingang des ersten Kanals sitzt, hatte seinen Widerstandswert abnorm verändert. Man kann auch sagen, er hat einen Schlag bekommen. Der Widerstand (1MOhm) war schnell ersetzt und so ging es ans Zusammensetzen der Front. Die Frontplatte hatte Gebrauchsspuren, so daß der Aufdruck an einigen Stellen fehlte. Hier half ein edding permanent Filzschreiber mit 0,6mm Strichbreite weiter. Der Wartungs-Abgleich ließ sich gut an, auch deshalb, da eine vollständige Bedienungs- und Wartungsanleitung im Netz verfügbar ist. Nur der Abgleich der Trigger A und B brauchte mehrere Anläufe, denn wenn man nicht genau arbeitet, dann stellt das Gerät das Signal gerne zusammen mit der um 180 Grad gedrehten Version dar. Aber mit Geduld und …. Dann war das Gerät wieder fit. Hier ein paar Fotos: