Maico Klimagerät WRG 20 1 H
Unser Sohn wohnt in einem sehr alten Haus mit mächtig dicken Mauern und es galt, einen Raum im Keller als Arbeitszimmer zu aktivieren, da Familienzuwachs erwartet wurde. Der Raum war rundum geschlossen, nur ein kleines Fenster an der Decke ermöglicht etwas Lüftung nach außen. Dort wurde wohl nach einer Renovierung oben genanntes Klimagerät eingebaut, um die Luftqualität und -feuchtigkeit beeinflussen zu können. Ich bekam einen Anruf, das Ding würde nicht funktionieren, egal bei welcher Schalterstellung. Etwas Werkzeug eingepackt und hin. Eine seltsame, aufwändige Schaltung erwartete mich. Einmal gab es einen Regler von Maico, dann noch einen zusätzlichen Schalter. Nungut, der Regler regelte nicht. Die Sicherung war durchgebrannt und alles sah verschmort aus. In der Werkstatt stellte es sich heraus, daß jemand eine 4A-Sicherung eingesetzt hatte, wo eigentlich nur eine 1,5A-Sicherung hätte verwendet werden dürfen. Das war der Tod des Reglers. Nun zum Gerät. Nach Ausclipsen des Deckels wurde ein Motor sichtbar, der eine Trommel dreht, bzw. drehen sollte. Der Motor war fest, die Trommel aus Kunststoff saß nicht mehr zentrisch auf der Motorachse. Da muß etwas sehr heiß geworden sein. Mit einem Schraubenzieher wurde die Trommel abgehebelt und vier Befestigungsschrauben wurden sichtbar. Heftig verrostet..Mit etwas Mühe wurden sie gelöst und der Motor abgeklemmt. Eine der Wicklungen war durchgebrannt. Was tun....Ersatzteile sind nicht mehr aufzutreiben, Ersatzgeräte sind teuer und/oder passen nicht in die Öffnung des Fensters. Zunächst wurde das Gehäuse ausgesaugt und mit Kunststoffreiniger wieder schick gemacht. Sofern das halt möglich war. Dann entschloß ich mich, immerhin einen Lüfter daraus zu bauen. Eigentlich kann das Gerät eine Menge mehr. Es kann die ausgeblasene Raumluft heizen, außerdem je nach Betriebsart Außenluft ansaugen, um sie mit der Raumluft zu mischen. Dies wurde nun nicht mehr verwendet. Bei einem Internetauktionshaus fand ich ein Radialgebläse (Durchmesser 180mm, Höhe 65mm) mit einer Leistung von 60W, das könnte passen. Die Drehzahl war zwar doppelt so hoch, wie das Original, aber es gab kein Passendes mit 1320 upm. Allerdings mußte noch eine Befestigung für diesen Lüfter her. Dafür wurden zunächst die Schraubenaufnahmen des Ursprungsmotors entfernt, da sie so heiß geworden waren, daß die Aufnahmen im Gehäuse geschmolzen waren. Das ging recht gut mit einem Fein Multimaster. Dann war eine eine Blechplatte zur Befestigung des neuen Gebläses notwendig. Abmessungen siehe Fotos. Eigentlich wollte ich die Muttern (M5) für die Befestigung der Platte am Gehäuse anschweißen, nur ging just in dem Moment das Schweißgerät kaputt, so daß dann Einpreßmuttern zum Einsatz kamen (Gesipa). Aufpassen muß man bei den Längen der Befestigungsschrauben, der Hersteller ebmpapst gibt maximale Einschraublängen vor (5mm). Motor eingebaut, angeschlossen und den Kondensator getauscht. Gerät an 230V angeschlossen, der Lüfter tobte los. Bei voller Drehzahl vielleicht etwas nervig. Aber effektiv. Ein Regler könnte Abhilfe schaffen. Im Fundus fand ich zunächst einen Dimmer, der aber nicht für Motorenregelung geeignet war, da er bei niedrigen Drehzahlen des Motors stark brummte und schlecht regelte. Na gut, weitersuchen. Dann fand ich in einem Karton einen Regler von Maico. Angeschlossen und gut. Der Regler hat außerdem einen zusätzlichen Trimmer zur Einstellung der Minimaldrehzahl, sehr praktisch. Und einen Schalter, der die Anschlüsse 1 und 3 an der Leiste des Schalters verbindet. Kann man das Gerät mit ausschalten. Die Elektronik sitzt bei dem Regler in einem klassischen Unterputzgehäuse, das mit einem Bügel verschlossen ist. Dieser Bügel mußte noch ausgetauscht werden, da eine Befestigungslasche abgebrochen war. Lüfter mit Regler und Schaltplan an den Sohn geliefert und so war auch das erledigt.