Servierwagen

Für den Transport der Verpflegung aus der Küche zu den Gruppen kommen häufig Servierwagen zum Einsatz. Es gibt welche aus Metall und welche aus Holz. Hier geht’s um eine Holzkonstruktion mit abnehmbarem Tablett. Die Rollen sind an eine U-förmige Schiene aus Leichtmetall geschraubt, die das Holzbein umschließt und daran befestigt ist. Da das Leichtmetallprofil durch eine Vielzahl von Bohrungen (teilweise auch unnötige) geschwächt ist, bricht dieses Profil bisweilen entzwei.

Hier eine Zeichnung des benötigten Ersatzteils. Es macht Sinn, das Teil aus einem Stahlprofil herzustellen, das hält besser.Klicken Sie bitte auf die Zeichnung, sie wird dann deutlicher.

Auch werden mit der Zeit die Flächen der Tabletts unansehnlich, da sie aus beschichteter Spanplatte bestehen. Durch die fortwährende Reinigung und Bestückung wird die Beschichtung verletzt und Feuchtigkeit bringt die Spanplatte zum Quellen, besonders an den Rändern. Hierfür kann man sich in einem Baumarkt für kleines Geld neue Platten schneiden lassen, jedoch Vorsicht: Die Materialstärke ist nicht bei jedem Wagen gleich, es gibt 8mm und 14mm Platten. Das Maß der Platten ist gleich, es sind 52,2 x 33,2cm. Im Baumarkt gibt es dafür in der Qualität Span, beschichtet weiß meist 8mm und 12mm Material zu kaufen. Hier muß man bei den 14mm Tabletts einen Spalt von 2mm zu den Aufnahmen der Seitenteile in Kauf nehmen. Falls man die Platten der Tabletts auswechseln möchte, dies geht recht einfach, da der Rahmen verschraubt ist, muß man nur beachten, daß die Nuten des Rahmens gefräst sind und an den Ecken sind noch die Rundungen der Fräse. Daher müssen die Platten an den Ecken auf eine Länge von 30mm um 5mm abgerundet werden.

Hier noch ein Beispiel als Beweis, daß nichts länger hält, als ein Provisorium. Eine Befestigungsschraube war wohl verlorengegangen und ein findiger Geist fand etwas Draht, um die Rolle zu sichern (Aus dem Film „Das Boot“: Draht! der LI braucht Draht! Draht suchen.). Nachdem der Wagen in meiner Werft war, bekam er neue Schrauben.

Andere Wagen wurden mir vorgestellt, sie würden nur noch sehr schwer laufen. Schaut man sich die Rollen an, dann stellt man fest, daß sie aus dem Möbelbau kommen. Diese Rollen haben keine Fadenfalle. Dies sind Metallscheiben, die die Flanken der Rolle schützen, so daß sie keine Fäden und Haare aufsammeln können. Sie sind halt etwas teurer. Der erste Wagen hatte Rollen, die auch unglücklicherweise nicht zerlegbar waren, so war das eine elende Fummelei, um die Fremdkörper von den Achsen der Rolle zu entfernen. Danach noch etwas ölfreies Schmierspray auf die Achsen und die Köchin war wieder zufrieden.

Bei einem anderen Wagen war zwar das gleiche Problem, jedoch ließen sich die Rollen aus den Halterungen ausbauen. So war der Aufwand der Reinigung wesentlich geringer und die Achsen der Rollen ließen sich auch besser fetten. Die Verschraubungen der Rollen wurden dann noch mit Loctite 243 gesichert.

Hier noch einer, bei dem sich die Verschraubungen der Rollen im Chassis gelockert hatten. Das sollte zügig repariert werden, da sich sonst die Aufnahmen der Rollen im Chassis lockern. Alle Verschraubungen wurden aufgedreht und mit Loctite 243 wieder gesichert.

Dann natürlich noch die Designer-Fraktion. Sieht schick aus, leider auf Kosten der Funktionalität. Hier wurden Holzräder verwendet, die zwei Gummiringe hatten, um einen leiseren Betrieb zu gewährleisten. Ist der Wagen gut beladen und Absätze zu überwinden, so reißen die Ringe und es wird wieder laut. Glücklicherweise wurde ich in der Sanitärabteilung eines Baumarktes fündig und so konnten die Laufringe durch Dichtringe von Abflußrohren ersetzt werden. Man muß aber noch die alten nehmen, die neuen sind nicht mehr rund.

Der nächste Servierwagen stellte sich in Einzelteilen vor und wollte wieder stabil montiert werden. Hier half wieder das Ersatzteil, das oben beschrieben ist und das universelle Gewindesicherungsmittel Loctite 243 ( halbfest ), um den Wagen wieder stabil aufzubauen.

Und wieder ein Servierwagen aus Holz. Er war sehr unstabil. Die Schrauben am unteren Bord hielten nicht mehr. Es waren Gewindeschrauben, die in den Seitenholmen über Rampa-Muffen gesichert waren. Die Erzieherin erzählte mir, daß das untere Bord für gebrauchte Getränkegläser verwendet wurde. Deshalb ist es dort sehr häufig naß, so daß die Rampa-Muffen zerrostet waren. Somit ließen sich die Stirnseiten des Servierwagens nach Lösen der oberen Schrauben von den Seitenholmen abziehen. Mit einer Säge wurden die Schrauben-Muffenverbindungen getrennt und der Servierwagen wurde mit 80er Holzschrauben (rostfrei) wieder stabil montiert.

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