Rollhocker IKEA u.a.

Der Hocker wurde für die Betreuer angeschafft und besteht aus einer runden, gepolsterten Sitzfläche, die gefedert auf ein Fahrgestell montiert ist, das mit fünf Beinen ausgerüstet ist. In jedem Bein sitzt eine Doppelrolle, die mit einem Bremsmechanismus verhindert, daß sich der Hocker ohne Belastung im Raum allzu dynamisch verhält. Eine Rolle war zerbrochen, es galt Ersatz dafür zu finden. Dies war schwierig, da die Rolle für die Befestigung im Bein über einen Aufnahmeschaft von 10mm Durchmesser verfügt. Es gibt in gut sortierten Baumärkten ein Sortiment von Möbelrollen, hier findet man jedoch bei gleichem Raddurchmesser nur welche mit 8mm Schaft. Dieser ist auch länger, als der vorhandene. Sehr preisgünstig war eine Dopperolle ohne Schaft, sie hatte nur eine Aufnahmeöffnung von 8mm für was auch immer. Also erstmal den Schaft aus der defekten Rolle ausbauen. Der Stift der Aufnahme hatte einen Durchmesser von 8mm, das ist schon mal nicht schlecht. Nur, wie wird der Stift in der Rolle gehalten ? Bei der IKEA-Rolle ist unten in der Aufnahme ein kleiner Bund, der in eine Nut des Stiftes eingreift. Dies hatte die neue Rolle nicht. Also wurde eine dreiviertel Windung von der Bremsfeder abgeknipst und in die Nut des Stiftes eingelegt. Dann wurde die Bohrung der neuen Rolle auf 8,5mm erweitert und der so präparierte Stift mit einem Schraubstock eingepreßt. Hält gut, dreht etwas schwer, wurde mit etwas Sprühöl verbessert.


Der Problemhocker


Defekte Rolle, ausgebaut


Ersatzteil rechts


Der Stift


Stift mit Arretierfeder


Könnte funktionieren


Funktioniert

Ein weiterer Rollhocker stand in einem Kindergarten im Konvolut der Reparaturen. Eigentlich war kein Mangel erkennbar. Die Rollen waren gut und fusselfrei, die Gasfeder funktionierte, die Sitzfläche war fest. Aha, die Verkleidung der Gasfeder für den Federweg war oben aus der Befestigung gesprungen. Also wieder einrasten. Dies ging aber nicht so einfach, da es keine Möglichkeit gab, das Verkleidungsrohr rundum so unter Druck zu setzen, daß es wieder einrastet. Der Hocker wurde umgedreht und der Sicherungsring der Gasfeder entnommen. Nun konnte das Gestell mit den Rollen abgenommen werden und das Verkleidungsrohr schnappte wieder in die Befestigungsrille. Montage in umgekehrter Reihenfolge und der Hocker konnte wieder zum Einsatz. Bitte beachten: Gasfedern sind hinterlistige Biester, Sie sind eigentlich ein Druckzylinder mit Stempel, der auf Wunsch (Betätigung) ausfährt. Dies macht er schnell und kräftig. Ob man dann will, oder nicht. Wenn man das nicht will, so fährt man die Gasfeder vor der Reparatur aus (Sitz hochstellen).


Feder Verriegelung Gasfeder


Untergestell abgenommen


Verkleidung abgezogen


Rastung gereinigt


Verkleidung eingerastet


Feder wieder eingesetzt

Der nächste Hocker war eigentlich ein Stuhl, aber darauf hocken kann man auch. Hier war die Befestigungsklammer der Gasfeder so tief, daß sie auf den Boden reichte, was dem Linoleum bei Bewegungen nicht so gut tat. Es stellte sich heraus, daß der komplette Fuß mit den Rollen aus Kunststoff war. In die zentrale Öffnung tauchte der Stahlzylinder mit der Gasfeder ein. Die Öffnung im Fuß war aufgeweitet. Abhilfe brachte eine Manschette aus Klebeband, die wieder 15mm mehr Bodenfreiheit für die Gasfeder brachte.


Der Drehstuhl


Gasfedergehäuse zu tief


Fuß abgedrückt


Manschette aus Gewebeband


Gasfeder sitzt wieder höher

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