Boxsack Fa. emwe
Wenn man so Sachen für Kingergärten repariert, dann spricht sich das rum. So gab's einen Anruf von einem Jugendzentrum, ein Boxsack sei gerissen und von der Decke gefallen. Keiner könnte das reparieren. Der Boxsack war etwa 1,80m hoch und aus Kunstfasermaterial genäht. Das Ding hatte eine Aufhängung aus Gurten mit Metallösen, in die die Ketten für die Befestigung an der Decke eingehängt werden. Ein Gurt war abgerissen, die anderen sahen auch nicht mehr so gut aus. Also ab in die Werkstatt damit. Dafür hat sich bewährt, daß der Beifahrersitz des Diesel in einen Liegesitz umgewandelt werden kann. Nachdem der Boxsack in die Werkstatt gewuchtet war, begann die Demontage der Füllung. Die Firma hat wohl gute Verbindungen zu einem Matratzenhersteller, der die Reste seiner Polsterabteilung zulieferte. Es galt, etwa zwei Drittel der Füllung zu entfernen, um die Befestigungspunkte der Hülle auf einen Nähtisch zu bekommen. Dabei war es von Vorteil, daß der Boxsack oben mit einem umlaufenden Reißverschluß versehen ist.
Nachdem alle verfügbaren Waschkörbe und Kartons mit dem Polstermaterial gefüllt waren, ging es ans Vernähen der Gurte. Aufgrund des Volumens der Näharbeit war eine Nähmaschine notwendig. Nach Möglichkeit eine, der es nichts ausmacht, wieviele Lagen Stoff zu bewältigen sind und die entsprechend starken Faden verarbeiten kann. Ganz zufällig ist ein solches Modell im Fundus. Sie ist zwar 30 Jahre alt, aber könnte es schaffen. 100er Universalnadel und Amann Belfil S 30er Polyesterfaden, das rockt !
Und nach weiterem schweißtreibenden Stopfen stand der Boxsack wieder und in der Werkstatt konnte man wieder laufen.
Nun konnte der Boxsack mit dem inzwischen erprobten Verfahren im Diesel wieder zurück ins Jugendzentrum. Vorher wurde er jedoch noch gewogen.