Pedalo, Plastik rot, Holz gelb


Beschreibung:

Sechs Räder sind mit zwei Trittflächen so verbunden, daß durch abwechselndes Treten auf die Flächen eine Vor- oder Rückwärtsbewegung erreicht werden kann.

Dabei befinden sich in den Rädern Bleche, an denen die Achsen verschweißt sind. Die Achsen sind aus Stahl mit 12mm Durchmesser. Die Räder bestehen aus zwei Hälften. In den Hälften befinden sich Halterungen für die Bleche.

Die Hälften werden mit einer Blechschraube verbunden.

Außen auf den Rädern befinden sich noch Laufringen aus schwarzem Kunststoff.

Die Trittplatten bestehen aus Ober- und Unterseite, die jeweils mit vier M6-Schrauben verbunden sind. Die Trittplatten sind an den Achsdurchlässen mit Kunststoffringen versehen, um die Stabilität zu erhöhen.

Schäden:

Verschweißung der Achse zum Halteblech gebrochen.

Behebung:

Achse aus der Trittplatte ziehen. Das Rad mit dem Halteblech für die Achse zerlegen.

Zentrisch in die Achsaufnahme ein Loch ( D:6,5mm ) in den Kunststoff bohren. Bohrung auf der anderen Seite für eine M6-Flachkopfschraube auf 12mm senken.

Schweißreste vom Achsende abschleifen und Achse zentrisch ankörnen. Danach mit 5mm Bohrer 15mm tief bohren, Bohrung entgraten und senken. Danach M6-Gewinde mindestens 12mm tief schneiden. Außen an der Achse sind noch zwei Schliffe, die als Zentrierung und Verdrehsicherung gegenüber dem Blech dienen. Diese gilt es um 1-2mm auf der Achse zu erweitern, damit die Funktion erhalten bleibt. Von der Achsaufnahme des Rades mit dem Halteblech wird nun etwa 3mm Kunststoff abgeschliffen. Nun wird die Achse wieder eingesetzt und mit einer M6-Flachkopfschraube ( L:25mm ) nebst Gewindesicherungsmittel (Loctite 243) verschraubt.






Dann bekam ich zwei Pedalos aus Holz, bei denen sich die Erzieherin beklagte, daß die Trittflächen zu schmal seien. Die Füße der Kinder würden beim Spielen damit abknicken und es würde so keine Freude machen. Naja, nichts leichter als das, also passende Sperrholzstücke geschnitten, verleimt und angeschraubt. Dabei muß man beim Verschrauben etwas aufpassen, daß man das Pedal nicht mit zu langen Schrauben blockiert, denn die Achse läuft ja durch das Pedal.


Trittflächen zu schmal


Füße knicken ab


Sperrholzstücke geschnitten


Halterung zum Anschrauben


Verleimt und verschraubt


Trittflächen nun breiter


Im Keller einer Einrichtung bekam ich dann einen tieferen Einblick in die Pedalo-Welt. Hier lag ein großer Haufen Bauelemente, Räder waren ab oder zerbrochen, Trittflächen zerbrochen, Befestigungsbrücken fehlten. Also alles eingeladen und in die Werkstatt. Die Komponente mit den drei Rädern und den beiden Achsrohren ist die zentrale Baugruppe. Die Räder bestehen aus Sperrholz, haben neben einer oder zwei exzentrischen Bohrungen für die Aufnahme des Achsrohres noch drei Bohrungen (7mm), die wahrscheinlich zur Zentrierung bei der Montage dienen. Das Rad hat auf der Lauffläche eine Nut für die Aufnahme eines Gummilaufrings. Die Achsrohre haben einen Durchmesser von 22mm und eine Länge von 188mm. Die Achsrohre sind in die exzentrischen Sackloch-Bohrungen eingetrieben, dann von der Lauffläche des Rades mit 4mm durchbohrt und mit einem Nagel gesichert, dessen Kopf abgezwickt wurde. Dies ist sehr stabil, sofern diese Anordnung nicht seitlich belastet wird. Dies war jedoch bei einer Vielzahl der Räder der Fall, besonders bei den Außenrädern, so daß das Sperrholz sich entblätterte.

Nur wie reparieren ?

Räder und Achsrohre:

Zunächst mußten die Achsrohre aus den Rädern ausgebaut werden. Die Nägel ließen sich nicht packen, um sie herauszuziehen, da abgeknipst und bündig in die Nut eingeschlagen. Helfer in der Not war der Fein Multimaster mit einem gekröpften Metallsägeblatt. Mit zwei Tauchschnitten in Linie mit dem Achsrohr wurde der Nagel durchtrennt und das Achsrohr konnte aus dem Rad gezogen werden. Die Schnitte dauerten je etwa zwei Minuten. Die Nagelabschnitte wurden aus dem Rad entfernt. Nun kam das Rad in einen Schraubstock und die Schichten des gerissenen Sperrholzes wurde aufgeweitet und mit Holzleim verfüllt, der mit Wasser etwas kriechfähiger gemacht wurde. Dann mit Beilagen gepreßt und eine Nacht in Ruhe gelassen. Aus dem Achsrohr wurde der Nagelrest mit einem Splintentreiber herausgeschlagen. Nun stellt sich die Frage, wie man das wieder stabil zusammenbekommt. Die Wahl fiel auf Unterlegscheiben für M16, die auf etwas mehr als 22mm ausgedreht und dann mit den Achsrohren verschweißt wurden. Die Scheiben bekamen noch drei Bohrungen für Senkkopfschrauben (M5) für die Befestigung am Rad. Dafür wurden die Achsrohre nach Aufschieben der Scheibe zunächst in die Bohrung des Rades eingetrieben, senkrecht ausgerichtet und die Scheibe wurde mit drei Heftpunkten fixiert. Danach wurde das Achsrohr mit der Scheibe aus dem Rad entnommen und auf der anderen Seite rundum verschweißt. Das sollte halten. Anschließend wurden die drei Heftpunkte mit einem Winkelschleifer entfernt. Nun wurde an der Bohrung des Rades noch eine Fase geschnitzt, damit die Schweißnaht bei der Montage auch Platz hat und das Achsrohr mit Senkkopfschrauben M5x25 befestigt. Dabei wurden die Muttern mit Loctite 243 gesichert und so kräftig angezogen, daß sie halb ins Holz eingezogen wurden. Dadurch sinkt die Verletzungsgefahr.


Sperrholz aufgeblättert


gerissen


Und angebrochen


Nagel entfernt


Geleimt und gepreßt



Schnitte mit dem Multimaster


Achsrohr entfernt mit Nagel




Ausbohren Unterlegscheibe




Anheften der Unterlegscheibe


Schweißen andere Seite


hält


Montage des Rades




Sichern der Verschraubung


Hat sich gelohnt






Aufziehen der Laufringe


Abschleifen der Heftpunkte


Montage der Trittplatten

Trittflächen:

Die Trittflächen bestehen aus 20mm starkem Sperrholz. Sie haben eine Breite von 145mm. An den Schmalseiten befinden sich Aufnahmen für die Achsrohre. Da diese Aufnahmen nur etwa 20mm Material bis zum Ende der Platte haben, kommt es vor, daß das Sperrholz hier reißt. Meist reißt eine Schicht, so daß man das schleifen und einen neuen Steg (11mm Stärke) aufleimen kann.


Neuer Steg aufgeleimt


Montagebrücken:

Nach Auflegen der Trittplatte auf das Achsrohr wird dieses auf der anderen Seite mit einer Montagebrücke mittels vierer Schrauben verbunden. Einige der Brücken waren verlorengegangen. Für eine Neuanfertigung wurden Sperrholzstücke (145x60mm) geschnitten. Jeweils zwei wurden miteinander verschraubt, so daß sich Päckchen von 145x60x40mm ergaben. Diese wurden auf den Kreuztisch einer Drehmaschine gespannt und in der Höhe so ausgerichtet, daß die Bohrachse auf der Trennlinie des Päckchens zu liegen kam. Nun wurde jedes Päckchen mit 23mm durchbohrt. Dabei hat der automatische Vorschub des Kreuztisches geholfen, denn jede Bohrung braucht eine Weile. Nach dem Ausspannen werden die Schrauben gelöst und man hat jeweils zwei Montagebrücken.


Bohren der Schraubenlöcher


Päckchen gepackt


Übersicht der Produkte:


Pedalo für Kleingruppe




Pedalo mit Luftreifen



Und so lassen sich die luftbereiften befüllen (2,2bar), recht trickreich:


Plastikkappe entfernen


AV-Ventil mit engem Adapter

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