Reparatur eines „Bevel Sanders“ Handschleifgerätes
Da ich im Laufe der Zeit so etwa vier dieser Geräte repariert habe, hier mal das Verfahren. Die Geräte werden im Pro-Shop verwendet, um Bohrungen in Bowlingbällen zu versäubern oder in kleinem Maße anzupassen. Vorne ist ein Schleifeinsatz eingesetzt und das Gerät wird über einen Taster bedient. Es ist für 220V ausgelegt, manchmal auch für 110V, dann findet noch ein Vorschalttrafo Verwendung. Das Netzkabel (2x0,75 qmm) wird über eine Netzkabeldurchführung in das Motorgehäuse eingeführt. Diese Durchführung ist für das Gerät eigentlich nicht geeignet. Es bietet eine Zugentlastung, jedoch keinen Knickschutz. Und das wird dann nach einer Zeit zum Problem, da eine Litze des Netzkabels genau dort dann bricht. Begüstigt wird dies, da die Einführung der Netzleitung auf der gleichen Seite wie der Taster liegt, so daß der Bediener gerne das Gerät und die Netzzuleitung umfaßt. Nundenn, die Netzzuleitung ist also gebrochen.
Zunächst löst man beide Muttern auf der Rückseite des Motors und entnimmt auch die Zahnscheiben. Nun hebelt man die Netzkabeldurchführung nach oben ab, biegt sie auf und entnimmt sie. Dann löst man die Befestigungsmutter des Tasters und drückt ihn nach innen. Nun kann man die hintere Kappe des Motors abnehmen. Dann kann man die Netzzuleitung ablöten, eine Ader geht zum Taster, die andere zum Bürstenträger. Nun wird die Netzzuleitung um das notwendige Maß gekürzt und die Adern passend abisoliert. Als neue Netzleitungsdurchführung mit Zugentlastung und Knickschutz habe ich ein Produkt der Firma Lapp gefunden, welche ein Befestigungsgewinde M12x1 hat. Wird für etwa 70Cent gehandelt. Um dies einzusetzen ist es nötig, die Öffnung im Motorgehäuse etwas aufzufeilen, etwa einen Millimeter. Vor dem Zusammensetzen fädelt man die Bauteile auf das Netzkabel. Nun schraubt man die Basis des Knickschutzes in das Gehäuse und sichert die Mutter mit Lack. Für solche Fälle habe ich ein Fläschchen Nagellack der billigsten Sorte. Die Farbe ist hier ja zweitrangig ;-)). Nun führt man das Netzkabel ein und verlötet die beiden Adern. Besonders der Anschluß am Taster sollte noch mit einem Stück Gewebeschlauch zusätzlich isoliert werden. Nun setzt man den Motor wieder zusammen. Dafür fädelt man den Taster wieder von innen in seine Bohrung und schaut zu, daß der Anker wieder in seinem Lager landet. Das Netzkabel wird dabei vorsichtig weiter zurückgezogen. Durch die Lüftungsöffnungen kann man überwachen, das alles frei liegt und dreht. Nun schiebt man den Knickschutz auf und zieht ihn fest. Dann folgt noch ein Funktionstest und das Gerät kann wieder eingesetzt werden. Von allen Geräten, die so repariert wurden, kam keines wieder. Sie sind alle noch in Betrieb.
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