.Warum klemmt dieser verdammte Slug beim Einsetzen ?
Die Außenhülle von Bowlingbällen besteht meist aus Polyurethan, die Bohrungen werden mit Bohrern mit Hartmetallklingen ausgeführt. Für Bohrungen in Polyurethan wird eine Schnittgeschwindigkeit von 30m/min empfohlen, sofern die Bohrung ohne zusätzliche Kühlung durchgeführt wird.
Bohrungen der Größe 1 1/2“ und 1 3/8“ werden bei Bowlingbällen dazu verwendet, um hier Kunststoffeinsätze einzukleben, die dann auf ein kleineres Sollmaß gebohrt werden.
Je nach Umgebungstemperatur stellt man fest, daß sich die Kunststoffeinsätze leichter oder schwerer in die Bohrung eintreiben lassen.
Dies liegt daran, daß die Kunststoffeinsätze einer Temperaturausdehnung unterliegen.
Der
Temperaturkoeffizient liegt bei Polyurethan bei etwa
.
Beispielrechnung:
Ein Kunststoffeinsatz, der für eine 1 1/2“-Bohrung vorgesehen ist, hat einen Durchmesser von 38,1mm. Erhöht sich die Temperatur des Einsatzes um 20 Grad, so beträgt der Durchmesser nun 38,21mm, was zu einem Klemmen beim Einsetzen in die Bohrung führen kann.
Dies wird bisher entweder durch stärkere Gewalt beim Eintreiben der Kunststoffeinsätze ausgeglichen, oder durch Ausschleifen der Bohrung.
Die erste Methode belastet den Kreuztisch mit der Aufspannung des Bowlingballs stark,
die zweite Methode führt zu einem zeitlichen Mehraufwand, da der aufgespannte Bowlingball aus der Zentrierung herausgefahren werden muß, um das Handschleifgerät einsetzen zu können.
Angesichts der Temperaturabhängigkeit der Einsätze macht es Sinn, diese besonders bei Verarbeitungstemperaturen über 20 Grad vor dem Einsetzen zu kühlen. Da Kunststoff allgemein eine sehr schlechte Wärmeleitfähigkeit hat, kann hier kein Kältespray oder andere Schockkühlung eingesetzt werden.
Die Aufbewahrung der Kunststoffeinsätze in einem Kühlschrank oder einer Kühltasche über Stunden ist günstiger.
Bei der Verarbeitung der gekühlten Einsätze ist Eile geboten, so daß sich keine Kondensfeuchte niederschlagen kann, die die Wirkung des Klebers negativ beeinflussen würde.