Die Hundehaufenaktion

Wie schon früher erwähnt, waren die Außenanlagen und der Bürgersteig meiner benachbarten Kindertagesstätte auf meinem wöchentlichen Reinigungsplan. Papier von den Sammelbehältern auf der anderen Straßenseite wurden herübergeweht, Verpackungen von allerlei zuckerhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln und bisweilen auch die Scherben von Flaschen, die die Partygäste der Freitreppe des Kindergartens hinterließen, waren einzusammeln. Ab und zu fand sich auch ein Kothaufen. Dies war über die Zeit betrachtet temperaturabhängig. Je kälter die Jahreszeit, desto mehr Haufen. Wahrscheinlich dachten die Besitzer an ihre Hunde und wollten sie nicht so lange der Kälte aussetzen. Um nicht vorschnell zu urteilen sei gesagt, daß Katzen natürlich auch für diese Haufen verantwortlich sein könnten, denn Hundehalter sind sehr verantwortungsvolle Herrschaften, wenn man sie auf die Häufchen ihres Tieres so generell anspricht. Im Winter 2008/2009 schienen auch noch einige Tiere zugezogen zu sein, so daß pro Woche bis zu einem Dutzend Kothaufen aufzusammeln waren. Die erste Reaktion war, einen Doppelkammersammler zu bauen; eine Kammer mit Tüte für die Haufen, die andere für den Restmüll. Im Frühjahr 2009 schienen die Tiere der Umgebung weiterhin auch noch eine Wachstumsphase zu durchleben, bei dem neben einem bemerkenswerten Appetit ein ebensolches Abfallaufkommen folgte. Dietzenbach mußte vor einer Großkatzenplage stehen. Eine neue Idee mußte her, denn ich sah mich auf Dauer nicht als Toilettenmann, der auf dem Rasen Slalom wieselt, um das Papier aufzusammeln. Man könnte doch jeden Haufen mit einem Schild markieren, um die Passanten vor diesen Tretminen zu warnen, falls sie den Rasen betreten möchten. Nun denn, nachdem die Damen der Kindertagesstätte ihr ok gegeben hatten, waren10 Schilder mit entsprechendem Text schnell angefertigt. Nun hieß es dranbleiben, jeden Abend ein paar Schilder in eine Tüte packen, Häufchen suchen und Schild einrammen. Nachdem sich das Schilderaufkommen stabilisierte, eine Woche stehenlassen, dann alles absammeln. Dies passierte 4 Wochen lang, dann waren nur noch sehr vereinzelt Häufchen zu finden. Auch waren nun beim Leeren des Abfallbehälters immer häufiger Tüten mit den großen Geschäften unserer vierbeinigen Lieblinge zu finden. Um nicht vorschnell zu urteilen, es ist eine Freude zu sehen, daß die Katzen in der Umgebung nun lesen können. Nur wie kommen die Biester an die Plastiktüten?

Aber Spaß beiseite, es war schön zu sehen, daß die meisten Hundebesitzer in kurzer Zeit eingesehen haben, daß sich die Begriffe Hundekot und Kindergarten überhaupt nicht vertragen und dies auch beibehalten haben, bis der Kindergarten aufgrund der Modernisierung vorübergehend geschlossen wurde.












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