Neue Gäste in unserem Garten

Zunächst waren es ein paar Spuren, die im letzten Winter darauf hinwiesen, hier ist etwas im Busch. Seltsame Spuren im Schnee. Unter unserer Fichte, deren Zweige über die Terrasse ragen, sammelten sich die Teile zernagter Zapfen, die sich über die ganze Terrasse verteilten. Dann schienen die Vögel, die von der Besten von Allen mit Streufutter und Meisenknödeln versorgt wurden, einen bemerkenswerten Appetit zu entwickeln. Dann fehlten plötzlich die Netze der aufgehängten Meisenknödel. Früher waren die Netze noch da, wenn der Inhalt vertilgt war. Es sei denn, eine Krähe oder ein Rabe brauchte mal etwas Proviant für den Rest der Woche. Sind ja intelligente Tiere. Dann fand sich ein Filztuch aus dem Pavillon zerlöchert im Rosengitter auf halber Höhe vor dem Haus wieder. Hmmm, es war doch gar nicht so windig in letzter Zeit. Sehr merkwürdig. Das Geheimnis lüftete sich nach einiger Zeit.


Baum mit Kobel in der Spitze


Will an die Nüsse im Teller


Das muß doch gehen


Geschafft



Ahja, ein Eichhörnchenpärchen hatte seinen Kobel in die Spitze des Nadelbaums vor unserem Haus gebaut. Wir hatten vor einigen Jahren die Spitze abgeschnitten, da er uns zu groß wurde. Es mag niemanden überraschen, daß dies zur Weihnachtszeit war. In der Zwischenzeit hat der Baum wieder mehrere neue Spitzen ausgebildet, die eine Art Korb formen. Dies hat den beiden wohl gefallen. Von außen ist fast nichts zu sehen, sind schon geschickte Nestbauer. Also gab es für sie jeden Morgen eine Portion Erdnüsse und sie wurden recht zutraulich. Mit der Zeit kam ein drittes Eichhörnchen dazu, das etwas kleiner und nicht so erfahren im Klettern und Futter beschaffen war, denn wir hängten einen Futterautomaten mit Erdnüssen auf. Durch eine Scheibe kann das Tier in den Kasten schauen und wird durch die Nüsse angefixt. Unten an der Scheibe ist eine Öffnung, die aber kleiner als die Nuß ist. Wie gemein. Das Eichhörnchen muß den Deckel der Schachtel hochdrücken und kann sich dann eine Nuß greifen. Zu Beginn hat das kleine Eichhörnchen nur versucht, eine Nuß durch die Öffnung vorne zu ergattern. Dann mit der Zeit entdeckte es die Klappe oben. Dann brauchte es eine weitere Woche bis es erkannte, daß von Klappe und Kasten keine Bedrohung ausging und kam dann auch an seine Nüsse. So hatten wir gemeinsam einen schönen Sommer.


Sehr zutraulich


Täglich eine Portion Erdnüsse


Für die Chefin auch




Und das Kleine schafft's jetzt auch

Im September mußte das Auto der Besten von Allen zur Hauptuntersuchung und natürlich schaute ich es vorher durch, um nicht beim Prüfer mit einem Anfängerfehler durchzufallen. Schauen Sie mal, was ich dabei fand:


Scheinwerfer links


Am Scharnier der Motorhaube


An der Crashbox rechts

Schon erstaunlich, wie so ein kleines Tier einen Meisenknödel durch den halben Garten schleppt und sich dann noch an der Kapselung des Motorraums mit dem Gepäck durchschafft. Naja, immernoch besser, als wenn der Prüfer mir die Meisenknödel mit einer süffisanten Bemerkung bei der Prüfung aushändigt. Aber, falls man mal abseits jeglicher Zivilisation mit dem Auto steckenbleibt, so lohnt ein Blick in den Motorraum, um ein Survivalpäckchen zu finden, falls man Eichhörnchen im Garten hat.

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